Luftentfeuchtung
Ob es sich um eine temporäre oder stationäre Lösung Ihrer Feuchtigkeitsprobleme am Bau, Industrie, Landwirtschaft, im Büro oder Lager handelt, die HBH Baubiologie GmbH hält mit einem breitgefächerten Programm an Kondens- und Adsorptionstrocknern stets die optimale Lösung für Sie bereit.
Funktionsprinzip Kondensationstrockner
Bei Kondenstrocknern wird die angesaugte feuchte Luft im Verdampferteil stark gekühlt, wodurch die relative Feuchte (r.F.) auf 100 % ansteigt und der Wasserdampf an den Lamellen des Kälteteils kondensiert. Die Wärme, die während dieses Prozesses im Verflüssiger (Wärmeteil) entsteht, wird genutzt, um die Luft geringfügig über die ursprüngliche Eintrittstemperatur zu erwärmen.
Anwendung von Kondens- und Adsorptionstrocknern
Im mitteleuropäischen Klima wird im Allgemeinen mit Kondenstrocknern gearbeitet, denn moderne Hochleistungsgeräte erreichen Entfeuchtungsgrade bis unter 35 % r.F.. Dadurch stellen sie für die meisten Einsatzfälle die optimale Lösung dar.
Adsorptionstrockner werden primär eingesetzt, wenn:
- eine sehr niedrige relative Luftfeuchtigkeit von unter 35 % erreicht werden soll (z.B. Pharma- und chemische Industrie, Munitionslager etc.)
- nur bei extrem niedrigen Temperaturen gearbeitet wird (z.B. in Kühlräumen)
- niedrige Tautemperaturen notwendig oder klimatisch gegeben sind (z. B. Tankbeschichtung, Schiffsanierung) Der Energieverbrauch eines Kondenstrockners beträgt bei 12 °C nur ca. 30 - 40 % des Energieverbrauchs eines Adsorptionstrockners bei entsprechender Entfeuchtungsleistung.
Für einen Kondenstrockner reicht also eine viel kleinere elektrische Anschluss-spannung aus, was vor allem unter Kostengesichtspunkten von großer Bedeu-tung ist. Der Wendepunkt, an dem ein Adsorptionstrockner effizienter arbeitet als ein Kondenstrockner, liegt bei ca. + 7 °C (die Durchschnittstemperatur in Deutschland liegt bei + 9 °C).
Achtung: In der Bautrocknung sind Temperaturbereiche von unter 10 °C jedoch nur von theoretischer Bedeutung, weil sich bei diesen Klimaverhält-nissen kein ausreichendes Dampfdruckgefälle zwischen Baustoff und Raumluft herstellen lässt, da sich in der Luft selbst an der Sättigungsgrenze (100 % r.F.) kaum noch Wasser binden kann.
Fazit: Adsorptionstrockner eignen sich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten meistens nicht zur Bautrocknung und Wasserschadensbeseitigung.
Einsatz von Entfeuchtern bei Brandschäden
Die zunehmende Verwendung von Kunststoffen in Industrie und Gewerbe führt bei Brandschäden zu Problemen, die stark unterschätzt werden. Das Haupt-problem liegt nicht in der Löschwasserbeseitigung, sondern im äußerst aggressiven Salzsäuretau, der durch die Verbrennung von Polyvinyl-chlorid (PVC) in Verbindung mit Luft und der extremen Feuchtigkeit entsteht.
Denn aus nur 1 kg PVC mit einem Chloridanteil von 50 % entstehen bei der Verbrennung ca. 0,4 Kubikmeter Chlorwasserstoffgas, das in Wasser 2 Litern konzentrierter Salzsäure (30 %) entspricht.
Werden nicht innerhalb kurzer Zeit die richtigen Gegenmaßnahmen getroffen, führt dieser Salzsäureniederschlag an allen blanken Metalloberflächen wie z.B. an Maschinen, Werkzeugen und elektrischen Anlagen zu erheblicher Korrosion. Deshalb muss als Sofortmaßnahme die Ursache der Salzsäure-bildung beseitigt werden, d.h., dass die chemische Reaktion von Chlorwasser-stoffgas, Luft und Feuchtigkeit unterbrochen werden muss.
Die Herabsetzung der Luftfeuchtigkeit auf 45 % bewirkt eine signifikante Senkung der Korrosionsgeschwindigkeit. Bei weiterer Absenkung der relativen Feuchtigkeit würde ein vollständiger Korrosionsstop erreicht, was aber in den meisten Fällen nicht notwendig ist.
Deshalb bietet HBH Baubiologie GmbH Kondenstrockner zum Einsatz in der Brandschadensanierung an. Adsorptionstrockner müssen daher nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden.
Unmittelbar nach Beendigung der Löscharbeiten sollten die Trocknungsmaßnahmen beginnen, denn je schneller die Entfeuchtung beginnt, desto niedriger sind die Sanierungskosten. Dabei wird je nach Situation entweder das gesamte Raumvolumen oder nur objektbezogen getrocknet.
Bei der Raumtrocknung wird die relative Feuchte im gesamten betroffenen Raum innerhalb kurzer Zeit auf ca. 45 % reduziert, um den chemischen Prozess der Salzsäurebildung zu unterbrechen.
Ist eine Raumtrocknung aus ökonomischen oder technischen Gründen nicht angebracht, weil z.B. nur einzelne Objekte gefährdet sind, werden diese hermetisch abgeschirmt und nur unterhalb dieser Einhausung ein Trockenklima geschaffen (Luftkissen-Verfahren).
Fazit: Müssen bei der Brandschadensanierung Korrosionsprozesse verhindert werden, sind Kondenstrockner in den meisten Fällen die wirtschaftlichste Lösung.
Bautrocknung
Das wichtigste Argument für den Einsatz von Bautrocknern ist das enorme Einsparpotential im Bereich der Heizkosten: Bis zu 300 % können in den ersten fünf Jahren nach Baufertigstellung durch die technische Bautrocknung eingespart werden!
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die deutliche Verkürzung der Bauzeiten; Maler-, Bodenbelags- und weitere Folgearbeiten können so früher begonnen werden. Eine Bautrocknung sollte aufgrund der vorangegangenen Erläuterungen grundsätzlich mittels Kondenstrockner durchgeführt werden.
Vorteile von Kondenstrocknern gegenüber Adsorptionstrocknern:
- ca. 50 - 60 % weniger Energiekosten*
- ca. 50 % niedrigere Mietkosten*
- große bauphysikalische Vorteile
* umgerechnet auf die Entfeuchtungsleistung
Bei der Bautrocknung besteht beim falschen Einsatz von Adsorptionstrocknern aufgrund extrem trockener Prozessluft die Gefahr der "Übertrocknung", was zu Rissbildung und Schwunderscheinungen (z.B. Aufschüsselungen bei Estrichen) führen kann.
Feuchtigkeitskontrolle bei der Lagerung
Immer häufiger werden bei der Lagerung von Agrarprodukten, Gewürzen, elektronischen Geräten, Stahl, Papierprodukten usw. Anforderungen an die relative Feuchte gestellt. Um Fäulnis- und Schimmelbildung generell vermeiden zu können, muss die relative Feuchte unter 70 % gehalten werden. Die relative Feuchte in der Bundesrepublik Deutschland beträgt jedoch durchschnittlich 83 %! Das Entfeuchten mit TKL-Entfeuchtern ist bis zu 75 % wirtschaftlicher als beispielsweise Heizen oder Lüften.
Berechnung der benötigten Entfeuchtungsleistung
Damit Luftentfeuchter effizient und wirtschaftlich arbeiten können, ist eine richtige Berechnung der benötigten Entfeuchtungsleistung von größter Bedeutung. WICHTIG: Eine Überdimensionierung der Entfeuchtungskapazität bringt keinen nennenswerten Zeitvorteil, sondern nur unnötige Mehrkosten bei Energie und Miete.
Adsorptionstrockner
Im Allgemeinen ist ein Adsorptionstrockner zum Entfeuchten eines Raumes geeignet, dessen Volumen zweimal so groß ist wie die vom Adsorptions-trockner erzeugte Menge an trockener Luft. Ein Adsorptionstrockner mit einem Trockenluftvolumen von 250 m³ pro Stunde ist im Prinzip also für einen Raum mit einem Volumen von ca. 500 m³ geeignet.
Für eine genaue Berechnung der Entfeuchtungsleistung ist es ratsam, mit einem unserer Berater Kontakt aufzunehmen. Dieser berechnet Ihnen dann die benötigte Kapazität sowie die Kosten für Geräte und Energie.
Aufstellen von Luftentfeuchtern
Bevor ein Luftentfeuchter aufgestellt wird, sollte der Raum soweit wie möglich abgedichtet werden. Das heißt, dass Fenster und Türen sowie Öffnungen und Lüftungsdurchführungen geschlossen werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass feuchte Außenluft hineinströmen kann.
Beim Einsatz eines Trockners wird das Gerät in der Raummitte aufgestellt. Kommen mehrere Trockner zum Einsatz, dann wird der Gesamtraum in dieselbe Anzahl Teilflächen eingeteilt, wie Trockner eingesetzt werden. Auf jeder dieser Flächen wird dann jeweils in der Mitte ein Trockner aufgestellt, um so eine optimale Luftverteilung zu erreichen.
Der Trockner muss so aufgestellt werden, dass das Gebläse des Gerätes frei arbeiten kann und sich in der Nähe des Ansauggitters keine Gegenstände befinden, da ansonsten die Luftansaugung beeinträchtigt wird.
Bautrocknung in Kombination mit Beheizung
Je höher die Raumtemperatur, desto kürzer die Trocknungszeiten. Werden die Trockner in Kombination mit Heizern eingesetzt, muss darauf geachtet werden, dass der Heizer nicht in der Nähe des Trockners steht. Ansonsten würde der Trockner die warme, relativ trockene Luft ansaugen. Die Folge wäre, dass im Wärmetauscher des Entfeuchters praktisch keine Kondensation mehr stattfinden könnte und die Entfeuchtungsleistung drastisch sinken würde.
Achtung: Beim Einsatz von direkt befeuerten Öl- oder Gasheizkanonen wird während der Verbrennung sehr viel Feuchtigkeit freigesetzt und in den Raum abgegeben. Daher sind Direkt-Heizer für Trocknungsprozesse völlig ungeeignet.
Praxistip: Optimierung der Entfeuchterleistung
Für eine noch schnellere Trocknung sollten Entfeuchter in Kombination mit Ventilatoren eingesetzt werden.
Durch die stärkere Luftumwälzung kommt es zu einer schnelleren Verdampfung, denn je höher die Strömungsgeschwindigkeit an der Materialoberfläche, desto schneller ist der Austrocknungsprozess.
Trotzdem besteht die Gefahr, dass durch den Einsatz von Adsorptions-trocknern oder zu vielen Ventilatoren eine zu schnelle Trocknung stattfindet und dadurch Schäden wie Rissbildungen oder Schrumpfungserscheinungen auftreten können.